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Das Glück und die Weisheit


Entzweit mit einem Favoriten

Flog einst Fortun′ der Weisheit zu:

"Ich will dir meine Schätze bieten,

Sei meine Freundin du!

 

Mit meinen reichsten schönsten Gaben

Beschenkt′ ich ihn so mütterlich,

Und sieh, er will noch immer haben,

Und nennt noch geizig mich.

 

Komm Schwester, laß uns Freundschaft schließen,

Du marterst dich an deinem Pflug,

In deinen Schoß will ich sie gießen,

Hier ist für dich und mich genug."

 

Sophia lächelt diesen Worten,

Und wischt den Schweiß vom Angesicht;

"Dort eilt dein Freund, sich zu ermorden,

Versöhnet euch, ich brauch′ dich nicht."



(* 10.11.1759, † 09.05.1805)




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Kommentare

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  • Gravatar von Aldo Brändli
    Aldo Brändli | aldo.braendli@me.com
    vor rund 1 Jahr

    Ich kenne eine Variante, da beginnt die zweite Strophe mit:
    Mein Füllhorn goss ich dem Verschwender
    Welches ist das Original?