Am Himmelstor


Mir träumt′, ich komm ans Himmelstor

Und finde dich, die Süsse!

Du sassest bei dem Quell davor

Und wuschest dir die Füsse.

 

Du wuschest, wuschest ohne Rast

Den blendend weissen Schimmer,

Begannst mit wunderlicher Hast

Dein Werk von neuem immer.

 

Ich frug: "Was badest du dich hier

Mit tränennassen Wangen?" Du sprachst:

"Weil ich im Staub mit dir,

So tief im Staub gegangen."



(* 1825-10-11, † 1898-11-28)



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