Die Wetterfahne


Der Wind spielt mit der Wetterfahne

Auf meines schönen Liebchens Haus.

Da dacht ich schon in meinem Wahne,

Sie pfiff den armen Flüchtling aus.

 

Er hätt′ es eher bemerken sollen,

Des Hauses aufgestecktes Schild,

So hätt′ er nimmer suchen wollen

Im Haus ein treues Frauenbild.

 

Der Wind spielt drinnen mit den Herzen

Wie auf dem Dach, nur nicht so laut.

Was fragen sie nach meinen Schmerzen?

Ihr Kind ist eine reiche Braut.



(* 1794-10-07, † 1827-10-01)



Weitere gute Gedichte von Wilhelm Müller zum Lesen.