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Grabgesang


Vor des Friedhofs dunkler Pforte

Bleiben Leid und Schmerzen stehn,

Dringen nicht zum heil′gen Orte,

Wo die sel′gen Geister gehn,

Wo nach heißer Tage Glut

Unser Freund im Frieden ruht.

 

Zu des Himmels Wolkentoren

Schwang die Seele sich hinan,

Fern von Schmerzen, neugeboren,

Geht sie auf - die Sternenbahn;

Auch vor jenen heil′gen Höhn

Bleiben Leid und Schmerzen stehn.

 

Sehnsucht gießet ihre Zähren

Auf den Hügel, wo er ruht:

Doch ein Hauch aus jenen Sphären

Füllt das Herz mit neuem Mut;

Nicht zur Gruft hinab - hinan,

Aufwärts ging des Freundes Bahn.

 

Drum auf des Gesanges Schwingen

Steigen wir zu ihm empor,

Unsre Trauertöne dringen

Aufwärts zu der Sel′gen Chor,

Tragen ihm in stille Ruh

Unsre letzten Grüße zu.



(* 29.11.1802, † 18.11.1827)




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Kommentare

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  • Gravatar von Jan Steenstra
    Jan Steenstra | jansatu@live.nl
    vor rund 12,5 Jahren

    Ich habe eine Postkarte mit diesem Gedicht und Musik komponiert von Richard Niecke. Wer kan mir näheres erzählen von diese Karte?