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Der Mutter zum 24. Dez. 1824


Oft schwimmt ein Schiff durch stille Wogen

Sorglos im heitern Sonnenlicht,

Da fällt vom reinen Himmelsbogen

Ein Blitz der seinen Mast zerbricht:

 

Das ist des Schicksals schwere Hand,

Drum glücklich wer dem Schlag entronnen

Wer einen Retter sich gewonnen

Der ihn hinausschifft an den Strand!

 

Das Schiff versinkt. - Du trotzt den Wellen

Auf leichtem Kahn mit schwacher Hand?

Dein Fahrzeug kann ein Stoß zerschellen

Und noch ist′s weit bis an den Strand!

 

Und ohne Anker willst Du ziehn?

Die Nacht umhüllt das Licht der Sterne

Sie leiten Dich nicht aus der Ferne

Zum Hafen Deiner Ruhe hin.

 

Doch wunderbar! er teilt die Wogen,

Der Kahn fliegt durch der Klippen Reihn,

Durch Stürme ist er hingezogen,

Und in den Hafen läuft er ein. -

 

Das ist die Mutter, die dies schafft!

Denn, war der Himmel noch so trübe

Sie schiffte mit dem Stern der Liebe

Ihr Anker war des Glaubens Kraft.



(* 29.11.1802, † 18.11.1827)




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