1.
Dir ist die Kunst ein Gebet, worin du die liebende Seele
Immer nach Gottes Thron, immer zum Himmel erhebst.
Als ein getreuer Knecht dem Herrn und dem Reiche des Sohnes
Weihtest du Pinsel und Herz, weihtest du Leben und Tod.
2.
Heiliges maltest du nur, denn wie du Gott dich gewidmet,
Mußt′ auch die Kunst ihm sofort heilige Priesterin sein.
Nicht die Muse begeisterte dich; es stiegen die Engel
Weihend und segnend zu dir, während du maltest, herab.
3.
Fromme glückliche Demuth und seelenvolles Vertrauen,
Glauben und Liebe hat durch Leben und Kunst dich geführt.
Könnte der Genius nicht in kühnerm Schwung sich dem Himmel
Stolzer nahen, so daß eins mit dem Ein′gen er ist,
Wärst du der christlichste Maler, und so erhebet die Demuth
Nicht zum Begeistertsten, doch Frömmsten, Gemüthlichsten dich.