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Sommermittag


Nun ist es still um Hof und Scheuer,

Und in der Mühle ruht der Stein;

Der Birnenbaum mit blanken Blättern

Steht regungslos im Sonnenschein.

 

Die Bienen summen so verschlafen;

Und in der offnen Bodenluk′,

Benebelt von dem Duft des Heues,

Im grauen Röcklein nickt der Puk.

 

Der Müller schnarcht und das Gesinde,

Und nur die Tochter wacht im Haus;

Die lachet still und zieht sich heimlich

Fürsichtig die Pantoffeln aus.

 

Sie geht und weckt den Müllerburschen,

Der kaum den schweren Augen traut:

»Nun küsse mich, verliebter Junge;

Doch sauber, sauber! nicht zu laut.«



(* 14.09.1817, † 04.07.1888)




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