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Hyazinthen


Fern hallt Musik; doch hier ist stille Nacht,

Mit Schlummerduft anhauchen mich die Pflanzen:

Ich habe immer, immer dein gedacht;

Ich möchte schlafen, aber du musst tanzen.

 

Es hört nicht auf, es rast ohn Unterlass;

Die Kerzen brennen und die Geigen schreien,

Es teilen und es schließen sich die Reihen,

Und alle glühen; aber du bist blass.

 

Und du musst tanzen; fremde Arme schmiegen

Sich an dein Herz; o leide nicht Gewalt!

Ich seh′ dein weißes Kleid vorüberfliegen

Und deine leichte, zärtliche Gestalt.--

 

Und süßer strömend quillt der Duft der Nacht

Und träumerischer aus dem Kelch der Pflanzen.

Ich habe immer, immer dein gedacht;

Ich möchte schlafen, aber du musst tanzen.



(* 14.09.1817, † 04.07.1888)




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