Der hügel wo wir wandeln...


Der hügel wo wir wandeln liegt im schatten ·

Indes der drüben noch im lichte webt ·

Der mond auf seinen zarten grünen matten

Nur erst als kleine weisse wolke schwebt.

 

Die strassen weithin-deutend werden blasser

Den wandrern bietet ein gelispel halt ·

Ist es vom berg ein unsichtbares wasser

Ist es ein vogel der sein schlaflied lallt ?

 

Der dunkelfalter zwei die sich verfrühten

Verfolgen sich von halm zu halm im scherz . .

Der rain bereitet aus gesträuch und blüten

Den duft des abends für gedämpften schmerz.

 

(aus dem Gedichtzyklus: Das Jahr der Seele, 1897)



(* 1868-07-12, † 1933-12-04)



Weitere gute Gedichte von Stefan George zum Lesen.