Verschwendung und Geitz


Die Sonn ist albereit von uns hinweg gewichen;

Es ist im Westen schon, das Abend-Roth verblichen.

Die Nacht hat jez mit schwarz, den Himmel übermahlet,

Aus dem ein zwitzernd Heer, zerstreuter Sternen strahlet.

Der Mond erhellt die Erd, mit seinem schwächern Licht,

Daß man die Gegen-Ständ, schwach und betrüglich sicht.

Grillen, Wünsch, verliebte Stutzer, Eulen, Forcht und Nacht-Gespänster,

Schwermen jetz durch alle Gassen, und umflattern thür und Fenster;

Man hört nichts mehr, als wacher Hunde bällen etc.



(* 1730-04-01, † 1788-03-02)



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