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Im Regen


Es stimmt zu mir, es ist ein sinnreich Wetter;

mein Nacken trieft, denn Baum und Borke triefen.

Die Tropfen klatschen durch die schlaffen Blätter;

die nassen Vögel tun, als ob sie schliefen.

 

Der Himmel brütet im verwaschnen Laube,

als würde nie mehr Licht nach diesem Regen;

nun kann er endlich, ungestört vom Staube,

das Los der Erde gründlich überlegen.

 

Die Welt fühlt grämlich ihres Alters Schwere:

kein Fünkchen Freude, keine Spur von Trauer.

Und immer steter schwemmt sie mich ins Leere:

kein Staub, kein Licht mehr - grau - und immer grauer.



(* 18.11.1863, † 08.02.1920)




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