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Himmelfahrt


Schwebst du nieder aus den Weiten,

Nacht mit deinem Silberkranz?

Hebt in deine Ewigkeiten

mich des Dunkels milder Glanz?

 

Als ob Augen liebend winken:

alle Liebe sei enthüllt!

als ob Arme sehnend sinken:

alle Sehnsucht sei erfüllt -

 

strahlt ein Stern mir aus den Weiten,

alle Ängste fallen ab,

seligste Versunkenheiten,

strahlt und strahlt und will herab.

 

Und es treiben mich Gewalten

ihm entgegen, und er sinkt -

und ein Quellen, ein Entfalten

seines Scheines nimmt und bringt

 

und erlöst mich in die Zeiten,

da noch keine Menschen sahn,

wie durch Nächte Sterne gleiten,

wie den Seelen Rätsel nahn.



(* 18.11.1863, † 08.02.1920)




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