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Häusliches Stillleben - Das Fenster


Mein Fenster geht nach Morgen,

Nach Morgen geht mein Sinn;

Da ziehen meine Sorgen

Und meine Sehnsucht hin.

 

Ihr Mitternachtsgesichte,

Nun weichet weit zurück;

Mich grüßt vom reinen Lichte

Der erste frühe Blick.

 

Die Luft um Brust und Locken

Mir spielet frisch und mild,

Wohin denn willst du locken,

O Lust, so gotterfüllt?

 

Die fernen Klänge dringen

So rührend in mein Ohr,

Hinauf möcht′ ich mich schwingen

Zum Aufgang hoch empor.

 

Das goldne Thor steht offen,

Die liebe Stimme spricht,

Da weilt mein süßes Hoffen,

Da wohnt das ew′ge Licht.



(* 11.12.1783, † 11.12.1817)




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