Nun steigt hernieder, Frühlingsträume,
Nun streb′ empor, du süßer Duft!
In lufterfüllter, blaue Räume
Gieß deine Wonnen, sel′ge Luft!
Mit feierlichen Glockentönen
Klingt frohe Botschaft mir an′s Ohr;
Im Sonnenlicht, dem heiterschönen,
Ringt sich ein mächt′ger Geist empor!
Und ob ein letztes Winterstürmen
Die Welt durchtobt, — getrost, es mait!
Hört ihr es nicht von allen Türmen:
Sie naht, sie naht, die holde Zeit?
Und hast du noch so schwer zu tragen,
Und fiel dir manches herbe Los:
Noch sinken dir in lichten Tagen
Der Blüten reichste in den Schoß!
Und was der Menschheit hat an Nöten
Und bitterm Leid die Zeit gebracht:
Der Himmel flammt in Morgenröten,
Zum gold′nen Tag erwacht die Nacht!