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Liebesnacht


Sie:

O weile, süßer Geliebter!

Es trügt dich nur,

es hellt, nur wolkengetrübter,

der Mond die Flur.

 

Er:

Doch nimmer weilen und halten

die Wolken dort,

es führen sie wilde Gewalten

von Ort zu Ort!

 

Sie:

Ein Traum ist alle das Treiben

in dunkler Höh,

doch uns muß ewig verbleiben

der Sehnsucht Weh.

 

Er:

Ich seh nur Kommen und Scheiden

am Himmelszelt,

es zieht die Seele der Leiden

durch alle Welt.

 

Sie:

Die Wolken wandern so nächtig

ohn Schmerz und Lust,

ich aber ziehe dich mächtig

an meine Brust.



(* 18.06.1839, † 01.04.1911)




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