Der Bauer und sein Kind


Der Bauer steht vor seinem Feld

Und zieht die Stirne kraus in Falten:

"Ich hab′ den Acker wohl bestellt,

Auf reine Aussaat streng gehalten;

Nun seh′ mir eins das Unkraut an!

Das hat der böse Feind getan."

 

Da kommt sein Knabe hochbeglückt,

Mit bunten Blüten reich beladen;

Im Felde hat er sie gepflückt,

Kornblumen sind es, Mohn und Raden;

Er jauchzt: "Sieh, Vater, nur die Pracht!

Die hat der liebe Gott gemacht."



(* 1816-07-21, † 1896-05-02)



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