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Mondnacht


Es war, als hätt der Himmel

Die Erde still geküßt,

Daß sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müßt.

 

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.



(* 10.03.1788, † 26.11.1857)




Bewertung:
4/5 bei 73 Stimmen

Kommentare

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  • Gravatar von Gasche
    Gasche | jo.gasche@bluewin.ch
    vor rund 2,5 Jahren

    Wunderschön und zart

  • Gravatar von misiaczek heide
    misiaczek heide | heide.misiaczek@mnet-online.de
    vor rund 3,5 Jahren

    Das Gedicht ist so tiefgehend und anrührend und der letzte Vers so wunderschön, dass wir diesen Vers bei meiner Tante als Überschrift über die Todesanzeige und bei meinem gerade verstorbenen Lebensgefährten auf das Sterbebild gesetzt haben.Dieses Gedicht und besonders der letzte Vers atmen Weite und Freiheit, Geborgenheit und Leichtigkeit und eine unendliche Sehnsucht. Meine Tante und mein Freund waren beide lange Zeit schwer krank und haben viele Schmerzen klaglos ertragen. Insbesondere mein Freund konnte nur noch sehr eingeschränkt atmen und dieser Vers soll ihm symbolisch die Lungen(flügel) öffnen und ihn in Freiheit nach Hause fliegen lassen.