Liebe, die du mich belehret,
Wie man süße Lieder singt:
Liebe, die die Scherze nähret,
Gib, daß mir ein Lied gelingt.
Weihe mit verliebten Scherzen
Meinen Trieb zur Dichtkunst ein,
Und bezwing durch mich die Herzen:
Ich will gern dein Herold seyn.
Theile dich mir mit, o! Liebe,
Wie dem Weisen, der dein Lob
Noch mit feurig starkem Triebe,
Bey des Alters Frost, erhob.
Ja, ich fühle schon dein Feuer:
Doch dein Einfluß wirkt den Scherz
Nicht in Liedern meiner Leyer,
Nein, er wirkt ihn in mein Herz.
Ach, ich fühl ihn! Deine Freuden
Sind ein süßer, banger Schmerz - -
Laß ihn toben, ich will leiden,
Und verwandl′ ihn nicht in Scherz.
Lehr mich, bitt ich itzt, vor allen,
Wenn mich Scherz und Jugend flieht,
Meinem Damis zu gefallen,
Der mein Herz stets nach sich zieht.