An Chloë


Wenn die Lieb′ aus deinen blauen,

hellen, offnen Augen sieht,

und vor Lust hinein zu schauen

mir′s im Herzen klopft und glüht;

und ich halte dich und küße

deine Rosenwangen warm,

liebes Mädchen, und ich schließe

zitternd dich in meinem Arm,

Mädchen, Mädchen, und ich drücke

dich an meinen Busen fest,

der im letzten Augenblicke

sterbend nur dich von sich läßt;

den berauschten Blick umschattet

eine düstre Wolke mir,

und ich sitze dann ermattet,

aber selig neben dir.

 



(* 1740-09-02, † 1814-01-04)



Weitere gute Gedichte von Johann Georg Jacobi zum Lesen.