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Das Grab


Das Grab ist tief und stille,

Und schauderhaft sein Rand;

Es deckt mit schwarzer Hülle

Ein unbekanntes Land.

 

Das Lied der Nachtigallen

Tönt nicht in seinem Schoß;

Der Freundschaft Rosen fallen

Nur auf des Hügels Moos.

 

Verlaßne Bräute ringen

Umsonst die Hände wund;

Der Waise Klage dringen

Nicht in der Tiefe Grund.

 

Doch, sonst an keinem Orte

Wohnt die ersehnte Ruh′;

Nur durch die dunkle Pforte

Geht man der Heimat zu.

 

Das arme Herz, hienieden

Von manchem Sturm bewegt,

Erlangt den wahren Frieden

Nur, wo es nicht mehr schlägt.



(* 26.12.1762, † 29.01.1834)




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