In Dämmerung die Erde ruht,
Und leise strömt die Wellenflut,
Und alles schweigt im dunklen Raum
Und schlummert tief und athmet kaum.
Da rauscht es von den Feldern auf,
Und Lerchen schwingen sich hinauf,
Und flattern aus mit Sang und Schall
Wie der Drommete Schlachtsignal.
Seht hin nach Ost! wie dicht und wild
Ein Meer von dunklen Wolken quillt;
Sie lagern sich zur Todesschlacht,
Und horch! wie laut der Donner kracht.
Und grimmer ballt die Wolkenfaust
Zum Kampfe sich, der Sturm erbraust,
Und drängt zurück das Morgenlicht,
Das glühend aus dem Himmel bricht.
Da aber strömts vom Berge her
So wie ein goldnes Flammenmeer,
Mit Waffenglanz, mit Siegessschwall,
Mit Morgenliedern, Sang und Schall.
Und aus der Erde wallt der Duft,
Der Hain erschallt, die Glocke ruft, -
Da fällt der Feind und wälzt sich tot
In seinem Blut - im Morgenrot! -
Und wenn einst so nach heißer Schlacht
Erliegt bei Zweifel Wolkennacht
Wenn einst der Menschheit Geisteslicht
Sich so die Bahn zum Siege bricht;
Wenn all die Nacht, im Blute tot,
Erglüht als helles Morgenrot; -
Dann möcht ich wol ein Flämmchen sein
Vom Feuermeer im Siegesschein;
Dann möcht ich laut als Sturm der Lust
Aufjauchzen mit beglückter Brust,
Dann braust ich hin wie Blitzesstral
Mit Siegesgesang durch Berg und Tal!