Umfange mich du Liebesarm,
Du freier Geist der Zeit,
Und drück mich an den Busen warm
In stiller Seligkeit.
Drück mich in deine Arme lind
In weihendem Verein —
Du schließest ja ein treues Kind
In deine Liebe ein.
Vom Hauch es Lebens heiß durchglüht
Thaut mir das Herz dann auf, --
Mein Lied, das sonst im Thal geglüht,
Hebt dann sich himmelauf.
Und mußt ich früher still im Thal
Zum Himmel schauend gehn.
So werd ich nun im Sonnenstral
Vom Himmel niedersehn.
Hebe dich, du deutsche Kraft,
Brich die morschen Schranken!
Weil du dich emporgerafft,
Darfst du auch nicht wanken.
Sieh, wie dir die Freiheit lacht —
Folge ihrem Winken,
Um ihr dann mit Liebesmacht
An die Brust zu sinken!
Schwinge deines Geists Schwert
Als ein kühner Fechter,
Zeige dich des Danks wert
Kommender Geschlechter!
Ficht in aus den heil′gen Kampf,
Den du ernst begonnen,
Bis im letzten Todeskrampf
Alle Nacht zerronnen.
Ohne Haß und ohne Groll
Hebe deine Stimme,
Kämpfe stark, doch liebevoll,
Daß der Morgen stimme.
Sprich es aus das große Wort
In die Welt, die krank,
Künd es laut an jedem Ort:
Gott ist - der Gedanke!
Und erringe diesem Gott --
Deinem Geist — das Leben,
Rett ihn aus der Ketten Spott,
Laß ihn frei erheben.
Dulde keinen Geisteszwang,
Und wills so nicht gehen,
Laß ihn unter Schwerterklang —
Deutsches Volk — erstehen.