Auf Helgoland


Im Herbst 1845

 

Da bin ich nun am roten Fels

Im weiten, grünen Meer,

Nichts als der Wolken wilde Jagd,

Und Brandung ringsumher.

 

Die Möve schritt, die Seegel wehn,

Der Lotse späht vom Strand

Mit seinem blauen Frisenblick,

Als säh er fernes Land.

 

Ich frug den Mann: was blickst du denn

So bang nach jenem Ort,

Als sahst du, wie Verderben droht

Dem Seegler "Freiheit" dort.

 

Da zuckt ein Blick. Am Horizont

Flammt auf ein sinkend Schiff. -

Der kühne Seegler liegt zerschellt

An starrem Felsenriff.



(* 1819-08-20, † 1904-05-30)



Weitere gute Gedichte von Hermann Rollett zum Lesen.