Auf der Straßenbahn


Wie der Wagen durch die Kurve biegt,

Wie die blanke Schienenstrecke vor ihm liegt:

Walzt er stärker, schneller.

 

Die Motore unterm Boden rattern,

Von den Leitungsdrähten knattern

Funken.

 

Scharf vorüber an Laternen, Frauenmoden,

Bild an Bild, Ladenschild, Pferdetritt, Menschenschritt –

Schütternd walzt und wiegt der Wagenboden,

Meine Sinne walzen, wiegen mit!:

Voller Strom! Voller Strom!

 

Der ganze Wagen, mit den Menschen drinnen,

Saust und summt und singt mit meinen Sinnen.

Das Wagensingen sausebraust, es schwillt!

Plötzlich schrillt

Die Klingel! –

Der Stromgesang ist aus –

Ich steige aus –

Weiter walzt der Wagen.



(* 1890-10-21, † 1918-10-13)



Weitere gute Gedichte von Gerrit Engelke zum Lesen.