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Ich sah Dich weinen


Ich sah dich weinen,- hell und schwer

Die Trän` im tiefsten Blau;

Da däuchte mir, daß Auge wär`

Ein Veilchen, feucht von Tau.

Ich sah dich lächeln,- bleich und fahl

Erschien des Saphiers Glühn,

Besiegt von dem lebend`gem Strahl.

Den deine Blicke sprühn.

 

Wie das Gewölk den goldnen Saum

Von jener Sonn` empfängt,

Den selbst der Abendschatten kaum

Vom Himmelszelt verdrängt,

So strahlt dein Lächeln all sein Glück

Ins finstere Gemüt

Und läßt den Sonnenschein zurück,

Der hell das Herz durchglüht.



(* 22.01.1788, † 19.04.1824)




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