Nach oben

Winterdämmerung


An Max von Esterle

 

Schwarze Himmel von Metall.

Kreuz in roten Stürmen wehen

Abends hungertolle Krähen

Über Parken gram und fahl.

 

Im Gewölk erfriert ein Strahl;

Und vor Satans Flüchen drehen

Jene sich im Kreis und gehen

Nieder siebenfach an Zahl.

 

In Verfaultem süß und schal

Lautlos ihre Schnäbel mähen.

Häuser dräu′n aus stummen Nähen;

Helle im Theatersaal.

 

Kirchen, Brücken und Spital

Grauenvoll im Zwielicht stehen.

Blutbefleckte Linnen blähen

Segel sich auf dem Kanal.



(* 03.02.1887, † 03.11.1914)




Bewertung:
5/5 bei 2 Stimmen

Kommentare

Mit dem Eintragen Ihres Kommentars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer angegebenen Daten gemäß unserer Datenschutzerklärung einverstanden.
  • Noch kein Kommentar vorhanden!