Am Moor


Wanderer im schwarzen Wind; leise flüstert das dürre Rohr

In der Stille des Moors. Am grauen Himmel

Ein Zug von wilden Vögeln folgt;

Quere über finsteren Wassern.

 

Aufruhr. In verfallener Hütte

Aufflattert mit schwarzen Flügeln die Fäulnis;

Verkrüppelte Birken seufzen im Wind.

 

Abend in verlassener Schenke. Den Heimweg umwittert

Die sanfte Schwermut grasender Herden,

Erscheinung der Nacht: Kröten tauchen aus silbernen Wassern.



(* 1887-02-03, † 1914-11-03)



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