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Herüber zog eine schwarze Nacht


Herüber zog eine schwarze Nacht.

Die Föhren rauschten im Sturme;

Es hat das Wetter wild zerkracht

Die Kirche mit ihrem Turme.

 

Zerschmettert das Kreuz; zerdrückt den Altar;

Zermalmt das Gebein in den Särgen -

Die gotischen Bögen wälzen sich

Donnernd hinab von den Bergen.

 

Zum Dorfe stürzt sich Turm und Chor

Als wie zu einem Grabe -

Da fährt entsetzt vom Lager empor

Und spricht zur Mutter der Knabe:

 

"Ach Mutter, mir träumte ein Traum so schwer,

Das hat den Schlaf mir verdorben.

Ach Mutter, mir träumte, soeben wär′

Der liebe Herr Gott gestorben."



(* 17.02.1822, † 31.07.1856)




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