Geschmückt mit blauem Sternenschleyer
Zieht bräutlich nun die Nacht heran:
Und schmachtend folgt schon ihr Getreuer,
Der Mond, auf wolkenloser Bahn.
Die Stille herrscht; nur Philomele
Singt noch ihr zärtlich schmelzend Ach!
Und flöttet auch in meiner Seele
Entschlummerte Gefühle wach.
Das Echo hörts, und hallt die Lieder
Der zärtlich treuen Sängerinn
Am Grabeshügel traurig wieder,
Wo ich verwais't – verlassen bin.
Ich seh' mit grambenetzten Blicken
Zum heitern, lieben Mond hinauf:
Wann wird auch mich die Nacht beglücken?
Wann endet meiner Prüfung Lauf?
Wann werd' ich dort bey hellen Sternen,
Wo längst schon mein Erwählter wohnt,
Die Regungen vergessen lernen,
Die hier kein Sterblicher belohnt?
Wann wird die Segensmacht erscheinen,
Die uns auf Ewig dort vereint,
Wo Engel Freudenthränen weinen,
Wenn ein getreues Weib erscheint?