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An eine Schläferin


Erwache, schöne Schläferin,

Falls dieser Kuß nicht zu bestrafen:

Doch wenn ich dir zu zärtlich bin,

Schlaf, oder scheine mir zu schlafen.

 

Die Unschuld, die nur halb erwacht,

Wann Lieb′ und Wollust sie erregen,

Hat öfters manchen Traum vollbracht,

Den Spröde sich zu wünschen pflegen.

 

Was du empfindest, ist ein Traum:

Doch kann ein Traum so schön betrügen?

Gibst du der Liebe selbst nicht Raum:

So laß dich dann ihr Bild vergnügen.



(* 23.04.1708, † 28.10.1754)




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