Meer, das hell den schimmernden Aether spiegelt,
Sanft die Wälder röthlicher Küsten gürtend,
Mich vergebens lockst du mit deinen süßen
Schmeichelnden Tönen!
Vormals lauscht′ ich gerne den süßen Tönen,
Als noch Kraft und Hoffnung mich rings umblühten,
Und die Rosenknospe der süßen Liebe
Kränzte die Leier.
Ruhmeslieb′ und goldene Sternenkränze,
Lorbeerzweig′ und süßere Myrtenkronen,
Reiner Lieb′ und himmlischer Freundschaft Palmen,
Winkten mir strahlend!
Kühn entgegen dem hohen Ziele stürzt′ ich,
Daß mir Staub die bräunliche Lock′ umwallte!
Achtend nicht des niederen Hohnes trüber,
Feindlicher Geister!
Meine Palmen hat mir des Freundes Untreu′,
Lorbeer mir, und Myrtengesproß gewelket;
An die falbe Weide der Thränen hing ich
Klagend die Leier!
D′rum vergebens lockest du nun, o Meer, mich,
Und du holdumblüheter Hain der Wonne,
Wo die bunte Fülle der gold′nen Äpfel
Trügerisch winket!
Mir gegrüßet seyd ihr, o grünen Thale,
Sanft durchwallt vom rieselnden Silberbache;
Wo im Schooß des Friedens mir tiefe Stille
Hüllet den Busen!
Sanftgeneigter Ölbaum, in deinem Schatten
Wandelt ernst die Weisheit! dort wohnt der Frieden;
Und mir schöpf′ ich fürder aus eig′nem Busen
Fülle des Lebens!