All mein′ Gedanken


All mein′ Gedanken, mein Herz und mein Sinn,

da, wo die Liebste ist, wandern sie hin.

Gehn ihres Weges trotz Mauer und Tor,

da hält kein Riegel, kein Graben nicht vor,

gehn wie die Vögelein hoch durch die Luft,

brauchen kein′ Brücken über Wasser und Kluft,

finden das Städtlein und finden das Haus,

finden ihr Fenster aus allen heraus.

Und klopfen und rufen: Mach auf, lass uns ein,

wir kommen vom Liebsten und grüßen dich fein.



(* 1834-02-09, † 1912-01-03)



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