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Anrede


Ich bin nur Flamme, Durst und Schrei und Brand.

Durch meiner Seele enge Mulden schießt die Zeit

Wie dunkles Wasser, heftig, rasch und unerkannt.

Auf meinem Leibe brennt das Mal: Vergänglichkeit.

 

Du aber bist der Spiegel, über dessen Rund

Die großen Bäche alles Lebens gehn,

Und hinter dessen quellend gold′nem Grund

Die toten Dinge schimmernd aufersteh′n.

 

Mein Bestes glüht und lischt - ein irrer Stern,

Der in den Abgrund blauer Sommernächte fällt -

Doch deiner Tage Bild ist hoch und fern,

Ewiges Zeichen, schützend um dein Schicksal hergestellt.



(* 11.08.1883, † 30.10.1914)




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