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Wer sich der Einsamkeit ergibt


"Wer sich der Einsamkeit ergibt,

Ach der ist bald allein;

Ein jeder lebt, ein jeder liebt

Und läßt ihn seiner Pein."

 

Wer sich dem Weltgewühl ergibt,

Der ist zwar nie allein.

Doch was er lebt und was er liebt,

Es wird wohl nimmer sein.

 

Nur wer der Muse hin sich gibt,

Der weilet gern allein,

Er ahnt, daß sie ihn wieder liebt,

Von ihm geliebt will sein.

 

Sie kränzt den Becher und Altar,

Vergöttlicht Lust und Pein.

Was sie ihm gibt, es ist so wahr,

Gewährt ein ewig Sein.

 

Es blühet hell in seiner Brust

Der Lebensflamme Schein.

Im Himmlischen ist ihm bewußt

Das reine irdsche Sein.



(* 04.04.1785, † 20.01.1859)




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