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Ich lausche lange oft in einer Ecke


Ich lausche lange oft in einer Ecke,

Bis ich auf der Terrasse Dich erspähe;

Du aber ahnest nimmer meine Nähe,

Ahn′st nicht die Qualen, die ich mir erwecke.

Du hüllest Dich in Deine weichen Tücher

Und trällerst leichthin Deine weichen Lieder,

O komm′ zu mir, - komm′ wieder, - komme wieder! -

Ich schaffe Gold - ich denke große Bücher;

Verlaß′ dies Haus, ich will ein Neues bauen,

Ich will für Deinen Putz mich stündlich mühen,

Von Dir begeistert soll mein Lied erglühen,

Ich kann nicht dichten, ohne Dich zu schauen! -

Was ruhelos zu Dir mich hingetrieben,

Was ich ersticken wollt′ mit eitlem Lachen, -

Nur Deine Nähe konnt′ es klar mir machen:

Es ist mein tiefes, wahres, bestes Lieben ...



(* 06.03.1839, † 23.05.1901)




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