Hier sind wir arme Narrn
Auf Plätzen und auf Gassen
Und tun die ganze Nacht
Mit unsrer Musik passen.
Es gibt uns keine Ruh
die starke Liebesmacht,
Wir stehen mit dem Bogen
Erfroren auf der Wacht.
Sobald der helle Tag
Sich nur beginnt zu neigen,
Gleich stimmen wir die Laut,
Die Harfen und die geigen.
Mit diesen laufen wir
Zu mancher Schönen Haus
Und legen unsern Kram,
Papier und Noten aus.
Der erste gibt den Takt,
der andre bläst die Flöten,
Der dritte schlägt die Pauk,
Der vierte die Trompeten.
Ein andrer aber spielt
Theorb und Galischan
Mit gar besonderm Fleiß,
So gut er immer kann.
Wir pflegen auch so lang
An einem Eck zu hocken,
Bis wir ein schön Gespenst
Hin an das Fenster locken.
Da fängt man alsbald an
Vor der Geliebten Tür
Verliebte Arien
Mit Pausen und Suspier.
Und sollten vor der Wacht
Wir endlich weichen müssen,
So macht man, statt der Händ,
Die Läufe mit den Füßen.
Und also treiben wir′s
Oft durch die ganze Nacht,
Daß selbst die ganze Welt
Ob unsrer Narrheit lacht.
Ach, schönste Phyllis, hör
Doch unser Musizieren
Und laßt uns eine Nacht
In deinem Schoß pausieren.