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Wenn′s Pfingsten regnet


Oben aus dem Fahnenhaus

Guckt das schwarze Wettermännchen raus,

Spreizt die Beine und grinst uns an;

Schäme dich, alter Wettermann!

Am Ostersonntag, vor sieben Wochen,

Hast du dem Fritze fest versprochen,

Daß zu Pfingsten, im Monat Mai,

Das allerschönste Wetter sei.

Und nun regnets, liebe Not,

Alle hellen Blüten tot,

Sie liegen da wie nasser Schnee,

Auf den Wegen steht See an See;

Ja, wenn wir schon drinnen baden könnten,

Wie die Spatzen oder die Enten!

Wir dürfen aber garnicht raus,

Sehn so mucksch wie Maulwürfe aus;

Röch nicht der Kuchen so lecker her,

Wüßt man gar nicht, daß Feiertag wär.

Nicht mal die Pfingstkleider kriegt man an;

Schäme dich, schwarzer Wettermann!



(* 31.10.1862, † 09.07.1918)




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