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Kriegslied


′s ist Krieg! ′s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,

Und rede du darein!

′s ist leider Krieg - und ich begehre

Nicht schuld daran zu sein!

 

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen

Und blutig, bleich und blaß,

Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,

Und vor mir weinten, was?

 

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,

Verstümmelt und halb tot

Im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten

In ihrer Todesnot?

 

Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute,

So glücklich vor dem Krieg,

Nun alle elend, alle arme Leute,

Wehklagten über mich?

 

Wenn Hunger, böse Seuch′ und ihre Nöten

Freund, Freund und Feind ins Grab

Versammleten, und mir zu Ehren krähten

Von einer Leich herab?

 

Was hülf′ mir Kron′ und Land und Gold und Ehre?

Die könnten mich nicht freun!

′s ist leider Krieg - und ich begehre

Nicht schuld daran zu sein!



(* 15.08.1740, † 21.01.1815)




Bewertung:
4/5 bei 22 Stimmen

Kommentare

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  • Gravatar von Bernd Mensing
    Bernd Mensing | berndmensing28@gmail.com
    vor 4 Monaten

    "Was für'n Schwurbler": Das würden unsere Olivgrünen heute sagen. Und dabei die Regenbogenfahne schwenken.
    Er würde heute "Reichsbürger ", wenn micht schlimmeres sein.

  • Gravatar von Afaska
    Afaska |
    vor rund 13,5 Jahren

    Guter Hintergrund!!!