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Kritik


Da oben spielen sie ein schweres Drama

mit Weltanschauung, Kampf von Herz und Pflicht:

Susannen attackiert ein ganz infama

Patron und läßt sie nicht.

 

Ich sitze im Parkett und zück den Faber

und schreibe auf, ob alles richtig sei;

Exposition, geschürzter Knoten – aber

ich denk mir nichts dabei.

 

Mein Herz weilt fromm bei jenem lieben Kinde,

das lächelnd eine Kindermagd agiert:

ich streichle ihr im Geiste sehr gelinde,

was sie so lieblich ziert,

 

Nun sieh mal einer diese süßen Pfoten,

dies Seidenhaar mit einem Häubchen drauf –

es gibt da sicher manch geschürzten Knoten:

ich löst ihn gerne auf.

Wer sagte da, dass ich nicht sachlich bliebe?

(Nu sieh mal einer dieses schlanke Bein!)

Begeisterung, Freude am Beruf und ›Liebe‹ –:

So soll es sein!



(* 09.01.1890, † 21.12.1935)




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