Glück


Wie jauchzt meine Seele

Und singet in sich!

Kaum, daß ichs verhehle,

So glücklich bin ich.

 

Rings Menschen sich drehen

Und sprechen gescheut,

Ich kann nichts verstehen,

So fröhlich zerstreut. -

 

Zu eng wird das Zimmer,

Wie glänzet das Feld,

Die Täler voll Schimmer,

Weit herrlich die Welt!

 

Gepreßt bricht die Freude

Durch Riegel und Schloß,

Fort über die Heide!

Ach, hätt ich ein Roß! -

 

Und frag ich und sinn ich,

Wie so mir geschehn?: -

Mein Liebchen herzinnig,

Das soll ich heut sehn!



(* 1788-03-10, † 1857-11-26)



Weitere gute Gedichte von Joseph von Eichendorff zum Lesen.