Verwandlung


Entlang an Gärten, herbstlich rotversengt:

Hier zeigt im Stillen sich ein tüchtig Leben.

Des Menschen Hände tragen braune Reben,

Indes der sanfte Schmerz im Blick sich senkt.

 

Am Abend: Schritte gehn durch schwarzes Land

Erscheinender in roter Buchen Schweigen.

Ein blaues Tier will sich vorm Tod verneigen

Und grauenvoll verfällt ein leer Gewand.

 

Geruhiges vor einer Schenke spielt,

Ein Antlitz ist berauscht ins Gras gesunken.

Hollunderfrüchte, Flöten weich und trunken,

Resedenduft, der Weibliches umspült.



(* 1887-02-03, † 1914-11-03)



Weitere gute Gedichte von Georg Trakl zum Lesen.