Als Er aus Rom geschidn


XLI.

 

Ade! Begriff der Welt! Stadt der nichts gleich gewesen /

Vnd nichts zu gleichen ist / in der man alles siht

Was zwischen Ost und West / und Nord und Suden blüht.

Was die Natur erdacht / was je ein Mensch gelesen.

 

Du / derer Aschen man nur nicht vorhin mit Bäsen

Auff einen Hauffen kährt / in der man sich bemüht

Zu suchen wo dein Grauß / (fliht trüben Jahre! Fliht / )

Bist nach dem Fall erhöht / nach langem Ach / genäsen.

 

Ihr Wunder der Gemäld’ / ihr Kirchen und Palläst /

Ob den die Kunst erstarr’t / du starck bewehrte Fest /

Du herrlichs Vatican, dem man nichts gleich kan bauen:

 

Ihr Bücher / Gärten / Grüfft; ihr Bilder / Nadeln / Stein /

Ihr / die diß und noch mehr schliß’t in die Sinnen ein /

Fahrt wol! Man kan euch nicht satt mit zwey Augen schauen.



(* 1616-10-02, † 1664-07-16)



Weitere gute Gedichte von Andreas Gryphius zum Lesen.