I
Fröhlich, zärtlich, lieblich und klärlich, anmutig, still und leise,
in sanfter, süßer, keuscher, träger Weise
erwache, du liebenswertes, schönes Weib,
reck, streck, zeig deinen zarten, prächtigen Leib!
Schließ auf deine hellen Äuglein so klar!
Heimlich nimm′s wahr,
wie sich verliert der Sternengarten
in der schönen, heitren, klaren Sonne Glanz.
Wohl auf zum Tanz!
Flicht uns einen schönen Kranz
der leucht von braunen, blauen, grauen,
gelb-rot-weißen,
violetten Blümlein ganz.
II
Sanft sich öffnen, schmeicheln, lispeln, wispern, flüstern in süßen Sprachen
von ergötzlichen, guten, reinen Sachen
soll dein voller roter Mund
der so lieblich mein Herz hat entzündet
und mich fürwahr schon tausendmal geweckt,
freundlich aufgeschreckt
aus des Schlafes Traum, wenn ich geschaut
einen so wohlgeformten, roten, engen Spalt,
in des Lächelns Gestalt,
Zähnchen weiß darin gereiht,
Lippen nippen koslich roslich,
sind so hell,
herrlich hingemalt.
III
Wollt sie, sollt sie, würd sie und käm sie, nähm sie meinem Herzen
die sehnsuchtsvollen, großen, harten Schmerzen,
und ein Brüstlein weiß darauf gedrückt,
seht, so leichthin wär mein Trauern ferngerückt.
Wie könnt ein zartes, liebes Mädchen
fröhlicher wohl schmücken
das Herze mein ohn arge Pein
mit so wonnevoller, zarter, reiner Lust?
Mund Mündlein geküsst,
Zung an Zünglein, Brüstlein an Brust,
Bauch an Bäuchlein, Busch an Büschlein,
schnell mit Eifer
nur munter gedrückt.