Immer enger, immer strenger
Hält das Leben sein Gericht:
Leichte Sänger, lose Fänger,
Sie geleiten uns nicht länger,
Auch Genossen bester Stunden
Schwenken ab und sind verschwunden -
In entbehrendem Gesunden
Schreiten stiller wir ans Licht.
Und die Seele, ihre Fehle
Fühlt die Stolze mehr und mehr:
Daß mit manchem Wahnjuwele
Sie die Wahrheit sich verhehle;
Und sie opfert falsches Freuen,
Weit es in den Wind zu streuen,
Ihre Armut zu erneuen -
Ach, das schmerzt die Seele sehr.
Doch es weitet, wie sie schreitet,
Sich das All, wie einst es war,
Da zu reiner Schau bereitet
Erd′ und Himmel sich gebreitet,
Da sie ohne Sucht und Beute
Dankbar nur am Sein sich freute!
Wertvoll wieder wird das Heute,
Und das Auge wieder klar.
Hohl Gepränge vor der Menge,
Sinnenhunger, Machtbegier,
All das fiebernde Gedränge
Lösen silberhelle Sänge
Aus verklungnen ersten Zeiten,
Aus versunknen Seligkeiten -
Ruhig leuchten uns die Weiten,
Und im Frieden sind auch wir.