Powrer noch als Zink und Zinn
ist die deutsche Dichterin.
Vor der ersten gelben Primel
leiert sie ihr Lenzgeschwimel.
Lilien, Heliotropen, Rosen
wiegen sie in Duftnarkosen.
Hyazinthen und Azalien
frisst ihr Vers wie Viktualien.
Zwischen Rittersporn und Malven
knallt sie ihre Liedersalven.
In Salbei und Türkenbund
weint sie sich die Aeuglein wund.
Hinter ihr mit ernster Miene
runzelt sich die Georgine.
Erst die herbstlich blaue Aster
klebt auf ihre Wunde Pflaster.
Träumt sie nächtens von Melissen,
klammert sie sich um die Kissen.
Centifolien, Mohn und Nelken,
einsam muss ich hier verwelken!
Tuberosen, Nachtviolen,
und sie wälzt sich wie auf Kohlen.
Da, auf einem Besenstiel,
naht ein Marschall namens Niel.
Naht sich Bakkios mit dem Eppich,
krümmt sich ihres Leibes Teppich.
Naht sich Gabriel, der Engel,
greift sie nach dem Tulpenstengel.
Küsst das Morgenrot Verbenen,
sehrt sie immer noch ihr Sehnen.
Kaiserkronen und Jasmin,
endlich, endlich hat sie ihn!
Raden, Wegerich und Rapps,
ach, er ist ein zweiter Abs.
Hühnerfuss und Hahnenkamm,
endlich nennt man sie Madamm.
Durch Kamelien und Kakteeen,
hat sie ihn zuerst gesehen.
Bienen summten um den Stock,
blaugrün war sein Havelock.
Klang ein Lied ihr "Still im Stillen",
und sie glitt in die Kamillen.
Schämig hauchten die Skabiosen,
kuck, das Kind hat keine Hosen!
Zärtlich seufste das Reseda,
ach, sie ist so lieb wie Leda!
Keusch am Busen blaue Veilchen,
kocht sie ihm jetzt Käsekeilchen.
Meiran, Dill und Krauseminze,
alle Mittwoch bäckt sie Plinze.
Bohnen, Erbsen, Weisskohl, Wrucken
stopft sie ihm in alle Lucken.
Und welch eigne Poesie
schafft ihm erst ihr Sellerie!
Schon fragt sie ein Tausendschönchen:
wirds ein Töchterchen, ein Söhnchen?
Rosmarin und Amaranth,
schliesslich siegt das Wickelband!