Wie die Stunden rennen
Mir an Liebchens Seit′,
Auf der Zunge brennen
Lieb′ und Heimlichkeit;
Soll ich ihr bekennen,
Was im Herzen brennt,
Und wie soll ich nennen,
Was sie noch nicht kennt?
Herz, sei doch zufrieden,
Sie still anzusehn,
Würden wir geschieden,
Müßtest du vergehn;
Schweige, noch hienieden
Ward es nicht so schön,
Daß in sel′gem Frieden
Zweie sich ansehn. –
Wie die Stunden schleichen
Fern von ihm verbracht,
Gib ein einzig Zeichen,
Sternenhelle Nacht,
Gib ein einzig Zeichen,
Ob er wieder liebt,
Frühling will verstreichen
Und kein Zeichen gibt.
Und die Sterne lachen
Mich zum Hohne an,
Und der Mondennachen
Mir nicht helfen kann;
Ruhlos treibt der Nachen
Durch die Sterne hin,
Herz, auch du mußt wachen,
Schlafen wär′ Gewinn.
Herz, du könntest träumen
Eine Fahrt so schön,
Sähst zu sel′gen Räumen
In der Nacht Getön;
Nachtigall auf Bäumen,
Dich versteh ich nun,
Willst das Feld nicht räumen,
Kannst darin nicht ruhn.