Ermunterung zu Widerwärtigkeit


Herze, tu das Beste,

halte dich jetzt feste!

Setzt es gleich

Streich auch Streich,

geht es bunt und kraus,

bricht der Unstern über dich zu strömen aus:

Halte wohl, mein Herz, und weiche nicht,

wie ein Fels der Sturm und Wellen bricht!

Solche Prob

hat ihr Lob,

daß sie Leid bezwingt

und anstatt des Weinens wohl ein Liedlein singt.

Ei, was sollt ich zagen?

Nimmt uns dann das Klagen

auch ein Lot

von der Not,

die uns drücken kann!

Ja, es hängt vielmehr einen Zentner dran!

Lieber trag ich einen frischen Mut,

welcher allem Unglück Abbruch tut

und verjagt,

was uns plagt,

welcher Licht aus Nacht,

ja, aus einem Zentner kaum ein Pfündlein macht.

Gott ist, der es sendet,

Gott ist, der es wendet.

Stell auf ihn

Trost und Sinn!

Dieser Grund ist fest,

weil er keinen Anvertrauten sinken läßt.

Wickle deine Seel in Hoffnung ein,

nach dem Regen kömmt doch Sonnenschein,

auf das Leid

folget Freud!

Und wie wohl daran

ist, wer Gottes und des Glücks erwarten kann!



(* 1643-09-16, † 1697-04-01)



Weitere gute Gedichte von Johann Grob zum Lesen.