Von Weinsberg sind der Sagen
Der Wunder viel erzählt,
Aus längstverklungnen Tagen,
Mit Sang und Klang vermählt.
Das Lied der Weibertreue
Erklingt von Mund zu Mund,
Daß sich im Lied erneue
Die Treu zu jeder Stund.
Und daß einmal verblichen
Ein lustiger Geiger war,
Der noch sein Lied gestrichen
An seiner Totenbahr.
Von Jubel und von Festen,
Von minniglichem Sang
Erzählten schon die Besten
In hohem Liederklang.
Doch ist in unsern Tagen
Wol auch noch Manches wert,
Daß es, emporgetragen
Im Liede, sei verklärt.
Es steht in jenen
Ein grünumlaubtes Haus,
Da weht mit goldnen Flügeln
Ein Zauber ein und aus.
Da tönt durch stille Räume
Ein wunderbarer Klang —
Es ist, als ob man träume
Von himmlischem Gesang.
Das Häuschen schmiegt sich helle
An Rebenhügel an,
So wie auf grüner Welle
Sich wiegt ein Silberkahn.
Und wer im Kahn gestanden
Auf grünem Hügelmeer,
Der fühlet alle Banden
Der Erde nimmermehr.
Dem ist, als ging in Gluten
Der Himmel freudig auf,
Als zog auf grünen Fluten
Das Schifflein still hinauf!
Es weht an manchen Stellen
Ein Zauber ein und aus -
Es liegt in grünen Wellen
Das liebe Kerner - Haus.