Ein Liebesklang


Wie lacht die Flur im Frühlingsschein, —

Die Rosenflammen glühen —

Doch möcht ich keine Rose sein,

Könnt ich nicht still am Busen dein

Mit süßem Duft erblühen.

 

Wie flammt der Thau im Morgenlicht

Mit freudevollem Blinken —

Ich möcht es nicht — wie laut er spricht,

Könnt ich als stille Thräne nicht

Aus deinem Auge sinken.

 

Wie tönt im Walde der Gesang

Auf hellen Liederschwingen —

Doch gerne wär ich nur ein Klang,

Könnt ich in süßem Liebesdrang

Aus deiner Seele klingen.

 

Dann möcht ich glühn als Rosenschein

An deinem Herzen, trunken,

Dann glänzt ich hell im Auge dein, —

Und unsre Seelen klängen drein,

In Liebesglück versunken!



(* 1819-08-20, † 1904-05-30)



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