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Der Abgrund


Pascal sah, wo er ging, des Abgrunds Spalt.

Abgrund ist alles uns, Tat, Traum, Verlangen;

Wie oft hob sich mein Haar in starrem Bangen,

Durchschauerte mich Grauen eisig kalt!

 

In Höh′n und Tiefen, wo kein Ton mehr hallt,

In Ländern, furchtbar und doch voller Prangen,

Ist Gottes Hand durch meinen Schlaf gegangen,

Ein Schreckbild malend, grausam, vielgestalt.

 

Ich fürchte mich vorm Schlaf, dein schwarzen Tor,

Das Unheil birgt, wenn man den Weg verlor:

Die Ewigkeit blickt starr durch alle Scheiben.

 

Mein Geist, hintaumelnd an des Wahnsinns Sumpf,

Beneidet, was da fühllos, kalt und stumpf.

– Ach, immer bei den Zahlen, Dingen bleiben!



(* 09.04.1821, † 31.08.1867)




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